Die Schweiz knackt die 9-Millionen-Marke
- Yannick Güttinger
- 19. Sept. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Juli

Am Ende des 2. Quartals 2024 umfasste die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz 9’002’763 Personen. Dies teilte das Bundesamt für Statistik BfS mit.
Warum das wichtig ist: Der Bund hat das Bevölkerungswachstum massiv unterschätzt. So gingen etwa die ursprünglichen Annahmen der Energiestrategie 2050 davon aus, dass die Schweiz erst im Jahr 2050 rund neun Millionen Einwohner haben würde.
Diese Marke wurde nun rund 26 Jahre früher erreicht als angenommen.
Aufgrund der falschen Annahmen mussten mehrere Prognosen des Bundes angepasst werden (siehe AHV-Rechenfehler).
In Zahlen: Alleine im Jahr 2023 ist die Wohnbevölkerung in der Schweiz um 146’900 Personen gestiegen. Das entspricht einem zusätzlichen Bedarf von:
1 Milliarde Kilowattstunden Strom, was ungefähr der Ausbeute von 160 Windrädern entspricht.
The Bigger Picture: Zwischen 2001 und 2021 wuchs die Schweiz um 1,52 Millionen Einwohner. Knapp 80 Prozent des Wachstums beruhte allein auf Nettozuwanderung.
Die Schweiz wuchs dabei jährlich um durchschnittlich 74‘000 Einwohner. Das entspricht der Einwohnerzahl der Stadt St. Gallen (pro Jahr).
Bevölkerungszahlen im internationalen Kontext: Gemäss UNO-Daten ist die Schweiz von allen europäischen Ländern zwischen 2000 und 2020 am stärksten gewachsen.
Relativ gesehen ist die Schweiz um 21 Prozent gewachsen, Deutschland nur um 1,3 Prozent. Damit wuchs die Schweiz 16-mal schneller als Deutschland.
Auch in absoluten Zahlen wuchs die Schweiz (+1,5 Mio. Einwohner) schneller als unser flächenmässig 9-mal grösserer Nachbar (+1,1 Mio. Einwohner).
Die Folgen des starken Wachstums: Die Schweiz hat sich verpflichtet, die Treibhausgasemissionen im Inland bis 2020 um 20 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Dies war das Zwischenziel aufgrund des Pariser Klimaabkommens.
Zwischen 1990 und 2021 sanken die Treibhausgasemissionen im Inland pro Kopf von 8,1 auf 5,22 Tonnen CO2-Äquivalente, was einer Reduktion von 37,1 Prozent entspricht.
Damit hätte die Schweiz die Zwischenziele zur Reduktion pro Kopf um fast das Doppelte übertroffen.
Absolut gesehen sanken die inländischen Emissionen in diesem Zeitraum von 54,03 auf 45,25 Millionen Tonnen, was einer Reduktion von lediglich 18,2 Prozent entspricht.
Die Schweiz konnte die Klimaziele wegen des starken Bevölkerungswachstums nicht erreichen.
Dieser Beitrag wurde zuerst im «Nebelspalter» veröffentlicht. Siehe hier: Link
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